Stellungnahme von NARUD e.V.  zu dem
Artikel „Berliner Grünen-Politiker begrüßt Gewalt gegen das ‚rassistische System‘ “

in der Tageszeitung „Die Welt“ vom 1. März 2021

 

Wir von NARUD e.V. sind bestürzt über den Artikel vom 01.03.21 von der Tageszeitung „Die Welt“ und die Wirkung und stellen uns als afrodiasporische und migrantische Organisation und Register Mitte solidarisch hinter Jeff Kwasi Klein.

Jeff Kwasi Klein, eine wichtige Persönlichkeit der Schwarzen Community in Berlin, Projektleiter von unserem Kooperationspartner Each One Teach One und Vorstandsmitglied des Migrationsrat und der Grünen in Berlin-Mitte, wird in dem Artikel „Berliner Grüner-Politiker begrüßt Gewalt gegen das rassistische System“ der Tageszeitung „Die Welt“  vom 01. März 2021,  zu Unrecht mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten beschuldigt, Gewalt als Protestform gegen institutionellen Rassismus zu legitimieren. Dass eine Rede, die vor neun Monaten im Rahmen einer Demonstration gegen Polizeigewalt gehalten wurde, jetzt aus dem Kontext gerissen und dazu benutzt wird, einen engagierten Schwarzen Aktivisten zu denunzieren und sein Ansehen zu schädigen, stellt sich für uns als gezieltes Vorgehen dar, die Bewegung zur Dekolonisierung in Berlin zu schwächen. Fakt ist, dass dieser Artikel einen massiven rassistischen Shitstorm gegen Each One Teach One ausgelöst hat und ein gefundenes Fressen war, gegen Jeff Kwasi Klein Anzeige zu erstatten.

Fakt ist, dass diese Art von Berichterstattung das tatsächliche Problem von Rassismus und der strukturellen Gewalt ignoriert und dem Opfer des Rassismus die Täterrolle überträgt. Wenn man die Säulen des strukturellen Rassismus anprangert und die kolonialen Kontinuitäten genauer beleuchtet, entsteht regelmäßig wie auch in diesem Fall die typische white fragility – die weiße Zerbrechlichkeit, die immer wieder bewusst oder unbewusst benutzt wird, um ein Totschlagargument herauf zu beschwören, um Betroffenen Rassismus abzusprechen und ihre kritische Position zu schwächen.

 

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