Das Register ist eine Dokumentation von rechtsextremen und diskriminierenden Vorfällen, die sich in Berlin ereignen. Diese Vorfälle können von Bürger_innen und verschiedensten Akteuren (Schule, Fachämter, Beratungsstellen, Vereine etc.) bei den verschiedenen Anlaufstellen im Bezirk gemeldet werden. Dann werden sie an die Koordinierungsstelle aller Register des Landes Berlin weitergeleitet, wo sie gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht werden.
Ziel des Registers ist aber nicht nur die Dokumentation und Analyse von rechtsextremen Vorfällen, sondern auch das Sichtbarmachen von Diskriminierung im Alltag auf lokaler Ebene. Durch die Veröffentlichung der Vorfälle und die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am Register wächst das Interesse für die Problematik der Diskriminierung, insbesondere in der eigenen Nachbarschaft. Das Gefühl selbst auch betroffenen sein zu können oder die Betroffenen zu kennen, führt zu mehr Solidarität gegenüber jenen Menschen, die Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren.
Seit 2014 wird die Registerstelle im Bezirk Berlin-Mitte von NARUD e.V. getragen. NARUD
e.V. ist eine migrantische Organisation, die sich insbesondere für Integrationsförderung,
entwicklungspolitische Bildung und Entwicklungszusammenarbeit einsetzt und das Ziel
verfolgt, die diskriminierungsfreie Teilhabe von Migrant_innen in Berlin zu fördern. Es ist
folgerichtig ein selbsterklärtes Anliegen von NARUD e.V. dazu beizutragen, alle Formen
von Diskriminierung und Ausgrenzung in aufklärerischer Weise sichtbar zu machen und zu
überwinden.
Finanziell gefördert wird das Register Berlin-Mitte durch die Berliner Senatsverwaltung für
Inneres und Sport, das Bezirksamt Berlin-Mitte, das Jobcenter Berlin-Mitte und durch das
Programm „Demokratie Leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ).
Die Dokumentation der Vorfälle wird veröffentlicht und kann auf der Internetseite der Berliner Register in der Chronik Mitte (http://www.berliner-register.de/chronik/mitte) eingesehen werden. Jährlich werden alle Vorfälle in Mitte ausgewertet. D.h. es entsteht eine Statistik an welchen Orten bestimmte Formen der Diskriminierung besonders häufig sind oder wo die rechte Szene ihre Aktionsschwerpunkte hat. Diese Ergebnisse des Registers vermitteln den unterschiedlichen demokratischen Akteuren im Bezirk ein detailliertes und aktuelles Bild, auf das sie mit Maßnahmen reagieren können.