Dekoloniale Bildung – Zur Bedeutung von Diversität und Repräsentation in Bildungskontexten

Ort: Kurt-Schumacher-Haus: Müllerstraße 163, Berlin-Wedding · 27.8.2022, von 09:00 bis 15:00 Uhr

Anmeldung an: globaleslernen@narud.org

 

Die Epoche des europäischen Kolonialismus beschreibt eine Zeit, in der Menschen und Territorien gewaltsam in Besitz genommen und ausgebeutet wurden. Lokale Gesellschaften und Strukturen wurden in den kolonialisierten Gegenden zerstört und unterdrückt.

Die Europäische Kolonialmächte trieben Millionen von Schwarzafrikaner:innen in die Sklaverei, um sie auf Plantagen in Brasilien, in die Karibik und in den Südstaaten der USA zu verkaufen. Über mehr als 400 Jahre währte der Sklaverei in Amerika. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzten weltweit Bestrebungen ein, erst den Handel mit Menschen und schließlich auch Sklaverei generell abzuschaffen.
Ein entmenschlichendes System, das die systematische Entmachtung und Ausbeutung von Personen, Kulturen und Länder rechtfertig war bereits geschaffen und die Folgen dessen durchdringen bis heute gesellschaftliche Gestaltungsmechanismen und Prozesse.

Kolonialismus kann als eine Form von Herrschaft durch Gewalt, die sich durch Entmenschlichung, gewaltsame Umgestaltung aller Bereiche der betroffenen Gesellschaften und die Schaffung fundamentaler Asymmetrien geprägt ist, beschrieben werden*.

Im August 2019 beschließt das Berliner Abgeordnetenhaus die Entwicklung eines gesamtstädtischen Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzepts zur Geschichte und den Folgen des Kolonialismus in Berlin. Mit diesem Schritt hat das Land Berlin einen Prozess zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte Berlins gestartet, bei dem sowohl die direkten als auch die indirekten Folgen dieser bestimmten Phase der Weltgeschichte
auf die Gegenwart untersucht werden und Maßnahmen entwickeln, um die Kontinuität dieser aufzubrechen.

Bei der diesjährigen Diaspora Sommerakademie wollen wir uns mit der Bedeutung von Diversität und Repräsentation in Bildungskontexten beschäftigen. Nach wie vor sind Menschen mit Bezügen in den Globalen Süden, Migrationsbezug, PoC oder andere nicht der weißen Dominanzgesellschaft gehörende Personen in Lehr- und Bildungskontexten unterrepräsentiert. Die Sommerakademie beschäftigt sich mit den Folgen bzw. Bedeutungen dieser mangelnden Repräsentation für Schüler:innen, Lehrpersonal und Bildungsstrukturen.

Hierzu wird es Impuls-Vorträge von erfahrenen Referent:innen, Raum für Selbstreflexion, sowie die Möglichkeit des direkten Austausches unter Kolleg:innen geben.

Die DIASPORA Sommerakademie ist eine ganztägige Tagung von und für Bildungsakteur:innen aus dem Globalen Süden/Tricont bzw. diasporisch/migrantische, nicht-weiße Bildungsakteur:innen, BIPoC.

 

 

*Decolonize Berlin Bündnis: Zwischenbericht 2020 zum gesamtstädtischen Aufarbeitungskonzept der kolonialen Vergangenheit Berlins