Einladung zur BEA-Podiumsdiskussion
(Un)faire Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika und Fluchtursachen
Wann: Donnerstag, der 12. Dezember 2024, 17-19 Uhr.
Ort: Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstraße 163, 13353 Berlin oder Digital per Videokonferenz.
Die Teilnahme ist kostenlos. Für Verpflegung ist gesorgt.
Anmeldungen unter: office@bea-ev.org
Liebe Akteur:innen der Politik, der Verwaltung und der Zivilgesellschaft, liebe Multiplikator:innen, liebe Interessenten,
im Rahmen unseres Projekts „Zwischenstation der Agenda 2030 – Phase 2“ veranstalten wir als BEA e.V. eine Podiumsdiskussion zum Thema „(Un)faire Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika und Fluchtursachen“.
Bei dieser Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, sich auszutauschen mit Podiumsgästen wie:
– Dr. Diane Brahms, Politologin und Vorstandsvorsitzende von BEA e.V.
– Lukas Mudrack, Referent für Dekoloniales Engagement und Mitglied im Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.
– Mariette Nicole Afi Amoussou, Beraterin u. Trainerin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Mitbegründerin von Meine Welt e.V., PLACE e.V. und der Initiative Black Academy Mannheim.
– Erica Eken, Politologin und Bildungsreferentin (Moderatorin)
Als Leitfragen werden wir weiterhin einige der bei der BEA-Fortbildung-2024 behandelten Fragen diskutieren, darunter:
– Was macht den reichsten Kontinent zum ärmsten?
– Wie können Win-Win-Wirtschaftsbeziehungen zwischen Afrika und Europa geschaffen werden?
– Wie können wir mit der Diaspora bei der Umsetzung der Agenda 2030 zusammenarbeiten, insbesondere in Fragen der fairen Wirtschaftsbeziehungen?
– Wie können die Ursachen der erzwungenen Migration bekämpft werden?
Leitgedanke:
Das Ziel der Podiumsdiskussion ist es, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Afrika und Europa aus einer neuen Perspektive zu betrachten sowie Wege und Vorschläge zu einem neuen sozialen, kulturellen und menschlichen Miteinander herauszuarbeiten. So hoffen wir, gemeinsam zur Umsetzung der Agenda 2030 beitragen zu können. Dieser Weg soll unter Berücksichtigung der nachfolgenden Aspekte gestaltet werden.
In den letzten 10 Jahren ist eine erzwungene Migration sowohl innerhalb Afrikas als auch quer durch Afrika in mehrere europäischen Länder wie Deutschland stark angestiegen. Nach dem offiziellen Ende des Kolonialismus in den 1960er und 1970er Jahren sahen sich die afrikanischen Länder mit nahezu endlosen wirtschaftlichen und sozialen Problemen konfrontiert, die auf die anhaltende Ausbeutung ihrer wirtschaftlichen Ressourcen und die sozialen Schwierigkeiten ihrer Bevölkerung zurückzuführen waren. Die durch den Kolonialismus verursachte Zerstörung vorkolonialer sozioökonomischer Strukturen und ihre koloniale Neuausrichtung auf die Bedürfnisse der Kolonialmächte waren wesentliche Hindernisse für die Umstrukturierungspläne afrikanischer Länder nach den Unabhängigkeitserklärungen. Spätestens die erzwungenen Strukturanpassungsprogramme der 80er Jahre bedeuteten das Ende für eigenständige Entwicklungsstrategien afrikanischer Länder. Seitdem leben die Bevölkerungen dieser Länder zumeist ohne Hoffnung auf eine wesentliche Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, welche umfassende Entwicklungsperspektiven ermöglichen würde. Stattdessen hält die koloniale Logik des Divide et impera noch immer an, Kriegswirtschaften weiten sich aus, der Hunger nimmt zu, die Folgen des Klimawandels treffen Afrika besonders hart und ‚Naturkatastrophen‘ werden immer schwieriger zu kontrollieren. Das führt dazu, dass viele junge Menschen keine Zukunftsperspektive sehen und sich gezwungen fühlen, in andere Länder Afrikas und Europas auszuwandern.
Obwohl Afrika im Blick auf seine natürlichen Ressourcen der reichste Kontinent der Erde ist, wird dieser Kontinent von großen Konzernen noch immer vor allem als Quelle für die günstige Ressourcenaneignung zugunsten des globalen Nordens genutzt. Verschiedene natürliche Ressourcen aus afrikanischen Ländern wie Kaffee, Kakao, Mineralien, Meeresressourcen werden weiterhin in den globalen Norden transportiert, ohne dass die lokale Bevölkerung davon profitiert. Stattdessen wachsen weiterhin in den meisten Ländern die starken Ungleichheiten und lediglich kleine Eliten von ökonomietheoretisch und ideologisch neoliberal desorientierten und oft korrupten Politikern und Geschäftsleuten profitieren mit an einer internationalen Arbeitsteilung, welche nationale, regionale und globale Ungleichheiten reproduziert. Dies untergräbt weltweit unsere Fähigkeit als Bürger*innen und Bewohner*innen dieses Planeten, der planetarischen Herausforderung gerecht zu werden, zum Aufbau einer nachhaltigeren Welt beizutragen, beispielsweise durch die Verringerung des Hungers, die Beseitigung von Kriegen, die nachhaltigen Transformation der Industrieproduktion, also, durch die Umsetzung unserer gemeinsamen Entwicklungsagenda 2030.
In Anerkennung der wichtigen Arbeit, die Sie bzw. Ihrer Institution leisten, würden wir uns freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen und Ihr Fachwissen auch bei der Podiumsdiskussion einbringen könnten, um den Austausch über Perspektiven rund um diese Themen weiter zu vertiefen.
Ablauf:
- 17:00 – 17:05 Begrüßung und Vorstellung des Projekts „Zwischenstation der Agenda 2030 – Phase 2“
- 17:05 – 17:20 Vorstellungsrunde und Statements der Podiumsgäste
- 17:20 – 18:10 Moderierte Diskussion
- 18:10 – 18:50 Offener Austausch mit den Teilnehmenden
- 18:50 – 18:55 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 18:55 – 19:00 Abschlussworte
Wir freuen uns auf einen regen Austausch und auf eine Anmeldung in Präsenz, um uns auch vor Ort besser kennenlernen zu können. Eine digitale Teilnahme ist ebenfalls möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Das Team von BEA e.V. in Kooperation mit NARUD e.V.