Einladung zum NARUD-Fachtag:
„Malaria und die Dekolonisierung der afrikanischen Gesundheitssysteme“
am 26. November 2022, 10:00 – 16:00 Uhr
Die Veranstaltung wird hybrid stattfinden und ist kostenlos.
Vor Ort: Kurt-Schuhmacher-Haus, in der Müllerstraße 163, 13353 Berlin-Weding
oder Online per Zoom
Anmeldung/Insciption: konferenz@narud.org
Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie vor Ort oder Online per Zoom-Konferenz teilnehmen möchten.
Die Eindämmung der COVID19 Pandemie hat gezeigt, was heute weltweit medizinisch möglich ist. Sie hat aber auch viele Schwächen bei der Bekämpfung von Pandemien offenbart, die nur global zu bewältigen sind. So spiegeln sich in der weltweiten Impfstoffverteilung globale Ungleichheitsverhältnisse wieder. Doch über die aktuelle Pandemie sollten auch im globalen Norden krankheiten wie Malaria nicht vergessen werden. Im Jahr 2020 starben 612.000 Afrikaner*innen an Malaria. Die Anstrengungen der letzten 20 Jahre im Bereich der Malariabekämpfung haben vielerorts Früchte getragen. Dennoch stellt Malaria weiterhin eine Bedrohung für die Gesundheit vieler Afrikaner*innen sowie für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung auf dem Kontinent dar. Sowohl die Ziele der Agenda 2063 der African Union als auch das Nachhaltigkeitsziel 3 der Agenda 2030, „Gesundheit und Wohlergehen“, werden sich nicht erreichen lassen, sollte es nicht zu signifikanten Fortschritten in der Bekämpfung von Malaria kommen. Mit neuen Impfstoff-Pilotprojekten steht nun ein weiteres Werkzeug bereit, um den Kampf gegen Malaria voranzutreiben. Im Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Malaria sind die zur Verfügung stehenden Werkzeuge jedoch nur ein relevanter Aspekt. Die Probleme bei der Bekämpfung von Malaria sind symptomatisch für die Probleme vieler afrikanischer Gesundheitssysteme im Allgemeinen. Deswegen wird der Fachtag auch in den Blick nehmen, wie die afrikanischen Gesundheitssysteme gestärkt und von ihren kolonialen Erblasten befreit werden können.
Programm NARUD Fachtag 2022:
10.00 Uhr Begrüßung durch NARUD e.V.
10.10 Uhr Impulsvorträge
- Dr. med. Oscar Kamga (Camfomedics e.V.): Malaria in Afrika: Ausbreitung und Auswirkungen auf die Gesellschaft:
Welche Länder und Regionen Afrikas sind am stärksten betroffen? Wie beeinträchtigt Malaria afrikanische Gesellschaften in ihrer Entwicklung? Wie wirkt sich Malaria auf afrikanische Gesundheitssysteme aus?
- Prof. Dr. Wilfred Fon Mbacham (Prof. of Public Health & Biotechnology, University of Yaoundé, Kamerun, Malaria-Forscher): Bekämpfungsstrategien: Jüngste Fortschritte und Ausblick:
Welche Maßnahmen ergreifen afrikanische Gesellschaften, um gegen Malaria vorzugehen? Wo sind diese Maßnahmen erfolgreich? Wo gab es in den letzten Jahren Rückschritte? Sind die von der AU in der Agenda 2063 formulierten Ziele für den Gesundheitssektor noch zu erreichen? Würde eine gestärkte afrikanische Forschungslandschaft zu mehr Investitionen in Forschung zu Malaria führen? Wie erfolgreich sind die Pilotprogramme des Malaria-Impfstoffs?
III. Prof. Dr. Dr. Jacob Emmanuel Mabe (Philosoph, Politikwissenschaftler): Gesundheitssysteme im Kolonialismus: Nachwirkungen und Kontinuitäten bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten
Wie wirkt sich das Enstehen als koloniale Institution auf afrikanische Gesundheitssysteme aus? Welche Rolle spielte die Bekämpfung von Malaria und anderen Infektionskrankheiten im Kolonialismus? Gibt es Parallelen zu heutigen Praktiken?
- Zivilgesellschaftliche Akteure in afrikanischen Gesundheitssystemen Welche Rolle spielen afrikanische Zivilgesellschaften und NROs bei der Bekämpfung von Malaria und der Erhaltung afrikanischer Gesundheitssyteme? Welche Rolle kann die afrikanische Diaspora spielen? Welche Auwirkungen hat das starke Engagement von NROs auf die Rolle des Staates in afrikanischen Gesundheitssystemen?
13.00 Uhr Mittagspause mit afrikanischem Buffet
13.30 Uhr Podiumsdiskussion mit Kordula Schulz-Asche (MdB Bündnis90/Die Grünen), den Referenten und weiteren Gästen: Wie kann die EU/Deutschland den Ausbau afrikanischer Gesundheitssysteme und die Bekämpfung von Malaria wirkungsvoll und in einer Partnerschaft auf Augenhöhe unterstützen?
14.30 Uhr Geöffnete Publikumsdiskussion
Wir freuen uns auf eine rege Diskussion!
NARUD e.V.
Brüsseler Str. 36, 13353 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 – 40 75 75 51