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Interkulturelles Fußballturnier Berlin 2010-2020
mit entwicklungspolitischer Baobab Messe

Seit 10 Jahren richtet NARUD e.V. das Interkulturelle Fußballturnier aus. 2010 starteten wir mit acht Teams. Zum zehnten Jubiläumsturnier waren es 26 Erwachsenen- und 10 Juniorenteams und viele weitere Teams hätten gerne auch noch teilgenommen. Inzwischen fragen schon viele interessierte Teams Anfang jeden Jahres an: Wann findet es wieder statt? Wann können wir uns anmelden? Ebenso ist die das Turnier begleitende BAOBAB-Messe, auf der Organisationen und Vereine ihre Projekte in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit – vor allem mit Afrika -, entwicklungspolitische Bildung, Flucht und Migration, Teilhabeförderung und Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit vorstellen können, beständig gewachsen und auch das begleitende Familienfest mit afrika-<br>nischem Essen und vielen „Mit mach!“- Angeboten für Kinder wurde immer größer.

 

Ein solches Großevent jedes Jahr als kleine afrikanisch-diasporische Organisation zu stemmen war nicht immer einfach, wenn wir auch mit der Zeit viele Unterstützer*innen fanden, darunter von Anfang an als Schirmherren den Bezirksbürgermeister von Mitte, Dr. Christian Hanke, und seit 2017 seinen Nachfolger als Bezirksbürgermeister, Stephan von Dassel. Aber die Freude am gelungenen Ereignis und die vielen guten Gespräche und Begegnungen am Rande der Spielfelder mit den unterschiedlichsten Menschen aus dem Berliner Bezirk Mitte und zunehmend auch darüber hinaus sowie die daraus entstandenen Kooperationen mit anderen Engagierten in Berlin: alles das war die Mühe allemal wert.

Wie kamen wir auf die Idee für so ein jährliches Begegnungsfest
über Fußball?

NARUD e.V. war seit 2005 in der Teilhabeförderung in Berlin-Wedding sowie entwicklungspolitisch engagiert. Gegründet von einer Gruppe von ehemaligen Studenten aus Kamerun, Togo und Zimbabwe waren wir wie viele Afrikaner*innen fußballbegeistert und selbst fußballerisch aktiv. Außerdem wollten wir etwas zum Zusammenhalt in unserem Stadtteil und gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung tun. Fußball erschien uns ein geeignetes Mittel, um Menschen mit diesen Zielen zusammenzubringen. Denn dafür ist ja nicht einmal eine gemeinsame Sprache nötig, um kulturübergreifend miteinander zu spielen und sich zu begegnen. Es braucht nur den Willen zum Fair Play, zur respektvollen Begegnung. Alles andere kann sich dann schon finden. So kamen zum Interkulturellen Fußballturnier mit dem Ziel der Stärkung von Teilhabe und Zusammenhalt im Bezirk schon bald ergänzend viele Angebote für ein bezirkliches Familienfest und eine Infostand-Messe dazu, seit dem dritten Turnier, 2012, mit der regelmäßigen Verbindung zu einem entwicklungspolitischen Thema, das wir so in Berlin zu verankern hoffen. Wir wurden durch die wachsende gute Resonanz bestätigt.

Doch 2020, nur ein Jahr nach unserem Jubiläum in 2019 mit über 800 Teilnehmenden und Besucher*innen, machte uns die Covid-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten bereits wieder zahlreiche Anmeldungen von spielfreudigen Teams und interessanten Messe-Akteur*innen, die es kaum erwarten konnten, aber die Vorfreude wurde enttäuscht. Die zweifellos notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ließen die Abhaltung eines solchen Großevents nicht zu. Und auch für 2021 sieht es bis jetzt nicht gut aus. Wir wollten wenigstens in anderer Weise die Kontinuität wahren und die vielen guten über unser Interkulturelles Fußballturnier mit BAOBAB-Messe entstandenen Kooperationen auch dieses Jahr wieder nutzen, um unsere teilhabeorientierten und entwicklungspolitischen Ziele zu verbreiten. Also berieten wir uns auf einer Zoom-Konferenz mit einigen interessierten Kooperationspartner*innen, wie wir dennoch eine Möglichkeit erhalten könnten, dieses Jahr wieder engagierte Projekte vorzustellen. Zudem sind 10 Jahre Interkulturelles Fußballturnier ein guter Grund, zurückzublicken.

Das Ergebnis ist dieses Magazin. Hier möchten wir auf vergangene Turniere zurückblicken und einen Ausblick auf zukünftige Projekte geben, die eng mit unserem Turnier zusammenarbeiten werden. Darüber hinaus wollen wir Vereine vorstellen, die als Fußballteams oder BAOBAB-Messe-Akteur*innen schon lange mit unserem Interkulturellen Fußballturnier verbunden sind.

 

 


Abgesagt – Samstag 5. September 2020
Sportanlage Behmstrasse – Behmstr. 27-31, 13357 Berlin

Liebe Teams des Interkulturellen Fußballturniers, liebe Akteur*innen der BAOBAB-Messe,
es war keine leichte Entscheidung, aber wir müssen Euch nun mitteilen, dass es aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie dieses Jahr auch am angepeilten Ersatztermin am 5. September 2020 kein Turnier geben wird.
Wir danken für Eure auch in diesem Jahr, selbst unter so unglücklichen Bedingungen gezeigte, große Beteiligungsbereitschaft. Freuen wir uns gemeinsam auf ein 11. Interkulturelles Fußballturnier 2021 unter dann hoffentlich günstigeren Bedingungen, die wieder unsere bewährte Verbindung von Fußballturnier, Infostandmesse und Familienfest mit vielen Besucher*innen erlauben.
Doch bis dahin haben uns einiges ausgedacht, um in Kontakt zu bleiben, Euch alle und Eure Leistungen auch in diesem Jahr wieder in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und gemeinsam die Themen des Projektes “Erinnern und Beteiligen” zu behandeln, zu dem neben dem Turnier auch der NARUD-Fachtag Dekolonisierung jetzt! Perspektiven für Europa und Afrika am Samstag, dem 28. November 2020 gehört.

Mehr Info über die Fachtage 2020 hier.

Video-Konferenz

Wir wollen mit Euch am Mittwoch, dem 02.09.2020 um 17.00 Uhr ein lockeres Gespräch veranstalten, mit diesen Themen:

  • 10 Jahre Interkulturelles Fußballturnier mit BAOBAB-Messe:

    • Was waren Momente, die Euch in Erinnerung geblieben sind?

    • Was ist aus den Spieler*innen von früher geworden?

  • Situation 2020:

    • Warum musste die Großveranstaltung abgesagt werden?

    • Was macht NARUD e.V. stattdessen und wie können alle Teams und BAOBAB-Akteur*innen dabei mitmachen?

  • Turnier 2021 und danach:

    • Welche Wünsche habt Ihr?

    • Welche entwicklungspolitischen Themen werden im Vordergrund stehen?

    • Wer möchte sich organisatorisch einbringen?

Sendet uns bitte ein E-Mail zurück, damit wir euch Zugangsdaten zur Videokonferenz zuschicken lassen können.

Magazin

Ein Magazin als gedruckte Broschüre und Online-Magazin soll Euch auch in diesem Jahr die Möglichkeit geben, Eure Projekte vorzustellen. Aufgerufen sich außerdem alle, Beiträge zu folgenden Themen einzureichen:

  • 10 Jahre Interkulturelles Fußballturnier mit BAOBAB-Messe, Rückblicke und Ausblick

  • Vorstellung von Teams, die an früheren Turnieren teilgenommen haben oder dieses Jahr teilnehmen wollten

  • Vorstellung von BAOBAB-Messe-Akteur*innen, die bereits teilgenommen haben oder 2020 teilnehmen wollten, oder die sich nun 2021 beteiligen wollen, mit Vorstellung ihrer Projekte in den drei Bereichen, in denen auch jedes Jahr die BAOBAB-Preise vergeben wurden:

    • Flucht, Migration und Fluchtursachenbekämpfung

    • Engagement in entwicklungspolitischer Bildung

    • Antidiskriminierungsarbeit/Förderung von Vielfalt

  • UN-Dekade 2015 – 2025 für Menschen afrikanischer Abstammung: Anerkennung, Gerechtigkeit, Entwicklung

    • Rassismus/Antirassismus und BlackLivesMatter u.v.m.

  • Dekolonisierung

    • Herausforderungen, Probleme/Hindernisse und Perspektiven der Dekolonisierung

    • Zum Stand der Auseinandersetzungen um Dekolonisierung in Deutschland, in anderen europäischen, in afrikanischen und anderen Ländern des Globalen Südens

    • Dekolonisierung der Entwicklungszusammenarbeit

    • Dekolonisierung der entwicklungspolitischen Bildung

    • Antikoloniale Widerstände

    • Aufnahme des Kolonialismus und der Geschichte von Menschen afrikanischer Abstammung in die deutsche/europäische Erinnerungskulturen

Beitragsvorschläge (also ein Thema und der beabsichtigte Umfang an Text und Bildern) könnt Ihr bis zum 20. September 2020 an uns senden.

Wir freuen uns auf Eure Vorschläge und sind sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam bis Ende des Jahres ein spannendes Magazin zusammenbekommen.

Euer NARUD-Team

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PROGRAMM (interkulturelles Fußballverein abgesagt)

09:30 Zeremonie zur Eröffnung mit 34 Fußballteams
10:00 Anpfiff; Auftakt der parallelen BAOBAB-Messe
13:30 Junior*innen-Siegesehrungen
14:30 Endrundenspiele Erwachsene
17:00 Preisverleihungen; Ehrungen

Schwerpunktthema: Eine deutsche Erinnerungskultur, die auch die Geschichte von Menschen afrikanischer Abstammung einbezieht (im Rahmen der diesbezüglichen UN-Dekade, mehr siehe unten.)

Sport über alle Grenzen hinweg: Wie jedes Jahr treten voraussichtlich über 30 interkulturell gemischte Teams unter Beteiligung vieler Menschen mit Fluchterfahrung zum Turnier an. Es gibt einiges zu gewinnen: Bei den Sieger*innen-Ehrungen (ca. 14 Uhr: Junior*innen, ca. 17 Uhr: Erwachsene) werden neben den Gewinnerteams auch besondere Spiel-und Fairness-Leistung gewürdigt. Die Preise übergeben unsere prominenten Botschafter_innen (z.B. Özcan Mutlu, Dr. Eva Högl).

Besonders zur Anmeldung ermutigen wollen wir Frauen und Mädchen, die bei Zustandekommen von ausreichend nur-weiblichen Teams auch optional nur gegeneinander antreten können.

Feiern mit Spiel, Spaß und Unterhaltung: Zum 10. Geburtstags des Turniers wollen wir feiern, und noch mehr Angebote für Kinder und Familien einbeziehen, mit Höhepunkt am Nachmittag ab ca. 14 Uhr. Mit dabei ist u.a. das Antirassistische Spielmobil der Berliner Falken. Es soll auch künstlerische Performances, vor allem Musik geben!

BAOBAB-Messe

Info- und Vernetzungsangebote von über 20 Organisationen

Preisverleihungen für Projekte in 3 Kategorien:

  • Fluchtursachenbekämpfung/Entwicklungsarbeit auf Augenhöhe
  • Engagement in entwicklungspolitischer Bildung
  • Antidiskriminierungsarbeit/Förderung von Vielfalt

Ausstellung: Afrikanische Visionär_innen des antikolonialen Widerstands

  • Informative Portraits zu 8 Persönlichkeiten
  • Denkanstöße zu einer deutschen Erinnerungskultur, die auch die Geschichte von Menschen afrikanischer Abstammung einbezieht Ausblick auf neue Paradigmen der Entwicklungspolitik

Veranstalter:

NARUD e.V.
Netzwerk für Teilhabe und nachhaltige Entwicklung
Brüsseler Straße 36
13353 Berlin
Tel.: 40 75 75 51